Pressemitteilung

Presseecho zu „Nachholbedarf bei Gleichstellung“ in der NWZ vom 20. Juni

Alle drei Jahre ist die Stadt verpflichtet, einen Gleichstellungsplan vorzulegen. Jetzt war es wieder so weit und siehe da, die Verwaltung stellte einen Nachholbedarf fest. Das war beim letzten Mal auch schon so!  Weit entfernt ist eine geschlechtergerechte Verteilung bspw. auf der Ebene der Amts- und Betriebsleitungen! Oldenburg dümpelt bei ca. 21 Prozent Anteil weiblicher Führungskräfte und das war vor drei Jahren auch nicht anders. Bei den Dezernatsleitungen ist im zurückliegenden Betrachtungszeitraum sogar ein Rückgang von 75 Prozent auf 50 Prozent zu verzeichnen.

Wir denken, dass der Maßnahmenplan der Verwaltung für die Jahre 2021 bis 2023 nicht ausreichend ist und damit nicht zum Erfolg führen wird. Führung in Teilzeit, im Übrigen auch verstärkt für Männer und Väter, müsste von der Verwaltung offensiv angestrebt werden. Einstellungs- und Beförderungskriterien müssen mindestens auf den Prüfstand kommen und unter Gendergesichtspunkten weiterentwickelt werden.

Ein Aktionsplan mit konkreten quantifizierbaren Zielen für die nächsten drei und folgenden Jahre muss her! Die Verwaltung könnte das Ziel setzen, auf Amtsleitungsebene mindestens einen Anteil von 35 Prozent zu erreichen. Für alle Leitungsebenen muss es klare Zielvorgaben geben!

Die Unterrepräsentanzen von Geschlechtern sind klar benannt und neue Maßnahmen vorgesehen, deren Wirksamkeit erst in einigen Jahren sichtbar wird.

Im Bereich Feuerwehr – männlich geprägt – sollen Frauen beispielsweise mit Teilzeitangeboten gelockt werden, bei den Erzieher*innen – weiblich geprägt – Männer hingegen mit Führungspositionen. Und dies, wo Teilzeit bekanntlich für Frauen in die Renten- und Versorgungsfalle führt und Aufstiegschancen schmälert.

In ihrem Plan benennt die Verwaltung u.a. auch ein Projekt „Stadtsauberkeit“ als Beispiel für ein neues Thema, bei dem auch weibliche Kräfte gesucht werden. Aha, „die Frauen kennen sich besser mit dem Putzen aus“? Damit weibliche Kräfte für den Abfallwirtschaftsbetrieb anzuwerben kann doch keine ernsthafte Gleichstellungspolitik sein.

Mit diesen Maßnahmen und geschlechterstereotypen Vorgaben werden alte Rollenmuster weiter unterstützt und so ein dringend notwendiges Umdenken verhindert.