Blogeintrag

Teurer Parkraum im Untergrund

Das wird noch teurer als gedacht: Die Stadtverwaltung hat Ratsmitglieder zu einer Begehung der Tiefgarage Am Stadtmuseum eingeladen. Fünf Mitglieder unserer Fraktion nahmen daran teil: Nicolai Beerheide, Ruth Drügemöller, Andrea Hufeland, Ingrid Kruse und Fraktionssprecherin Rita Schilling. Aktuell liegt der Kostenrahmen für die „Wiederherstellung, Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit“ bei 44,5 Mio. EUR. Dafür werden 4,5 Jahre beansprucht. Festgestellt wurde seitens der Verwaltung: Es wird noch teurer.

Klar ist weiterhin: Zugeschüttet oder verfüllt werden kann diese Tiefgarage nicht, denn sie befindet sich auf einem beweglichen Untergrund: Dem ehemaligen Flussbett der Haaren. Zum Hintergrund: In den 60er Jahren wurde zuerst die Tiefgarage gebaut, dann die Straße darüber und dann nach und nach die umliegenden mehrgeschossigen Gebäude. Die Standfestigkeit dieser Gebäude hängt an der Tiefgarage. Die Stadt hat damals die Tiefgarage im Auftrag von Hertie gebaut (die Älteren der geneigten Leser:innenschaft erinnern sich, dass Hertie die Bezeichnung für ein Kaufhaus gewesen ist. 1994 erfolgte die Übernahme durch Karstadt). Heißt, die Tiefgarage blieb immer im Besitz der Stadt und wurde verpachtet. Der letzte Pächter, die GmbH eines weltweit agierenden Immobilienfonds, trennte sich 2019 angesichts des entstandenen Sanierungsstaus von der Tiefgarage und überließ sie der Stadt. 

"Dieses Thema beschäftigt den Rat seit vielen Jahren", sagt Rita Schilling. “Jahrzehnte lang gab es Pächter, die Erlöse und Gewinne erzielten, jedoch keine ausreichenden Investitionen für Instandhaltung und Sicherheitsmaßnahmen vornahmen. Leider kein Einzelfall von Verantwortungslosigkeit gegenüber der Gesellschaft”, fügt die Fraktionssprecherin hinzu, “Gewinne werden abgeschöpft, Verluste wie selbstverständlich auf die Kommune übertragen”. 

 „Jetzt muss sehr schnell gehandelt werden, damit nicht noch Schlimmeres geschieht", fordert Ingrid Kruse, Mitglied des Betriebsausschusses Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft und Hochbau. Und sagt: „Das hat uns die Verwaltung angesichts des Zustands dieses Bauwerks mehr als deutlich gemacht.“