Blogeintrag

Jugendlich im Rat

Eine oder einer ist ja immer die oder der Jüngste in einer Ratsfraktion. Maik Niederstein aus der GRÜNEN Jugend Oldenburg bringt außerordentlich viel jugendlichen Schwung in die Ratsarbeit. So jung ist noch niemand in 40 Jahren Ratsfraktion Oldenburg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewesen.  

Warum hast du dich bei den Kommunalwahlen bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für ein Ratsmandat beworben?

Politik wird häufig über die Köpfe der Jugend hinweg gemacht – manchmal für sie, aber nur selten mit ihr an Bord. Das wollte ich ändern, indem ich als Stimme der Jugend in den Rat gehe.

Was war dein bewegendstes Erlebnis im Wahlkampf?

Einmal habe ich an einem Wahlkampfstand mit einer Frau geredet. Sie fing das Gespräch an in der festen Absicht, nie wieder wählen zu gehen, weil das eh nichts bringe. Am Ende konnte ich sie überzeugen, es doch nochmal zu probieren. Ich hoffe, wir können ihr mit unserer Arbeit zeigen, dass es doch einen Unterschied macht.

Welcher Begriff beschreibt für dich am ehesten Mitglied im Oldenburger Stadrat zu sein?

Engagement

Welche Themen haben dich in deinem Leben politisiert?

Klimakrise & Artensterben

Welche Anekdote hast du in dieser Ratsperiode erlebt?

Als ich bei meiner ersten Ratssitzung durch den Nebeneingang in die Weser-Ems-Halle kam, hielt mich jemand zuerst für einen Kamera-Assistenten von O1. Abgesehen davon wurde ich bisher trotz meines Alters sehr gut aufgenommen. Das spricht für Oldenburg, denn von jungen Kommunalpolitiker:innen aus anderen Städten und Gemeinden habe ich schon ganz andere Geschichten gehört.

Was hat dich am meisten Kraft gekostet?

Mit der E-Mail-Flut klarzukommen, die auf einen hereinbricht, kaum dass man gewählt ist …

Wie möchtest du im Rat für den Stadtteil aktiv sein, in dem du angetreten bist?

Für Bloherfelde, Wechloy und Dietrichsfeld möchte ich vor allem im Verkehr Verbesserungen erreichen. Durch Fahrradstraßen, bessere Fahrradwege und optimierte Busverbindungen möchte ich die Stadtteile noch attraktiver machen.

Quote oder nicht?

Auf jeden Fall! In unserer Partei hat sich die Quote bewährt. Dank ihr bringen sich bei uns viele hoch motivierte und fähige Frauen ein, die in anderen Parteien wegen verkrusteter Machtstrukturen benachteiligt wären.

Warum sollten Jugendliche mehr von Kommunalpolitik wissen?

Weil so viele Entscheidungen vor Ort Auswirkungen auf ihr Leben haben! Viele wissen nicht, dass es eine politische Entscheidung ist, wenn das Freibad schließt oder statt einer Skatehalle noch mehr Einfamilienhäuser gebaut werden. Erst wenn man das versteht, kann man sich für das Freibad, für die Skatehalle oder für die eigene Zukunft durch Klimaschutz einsetzen. Viele Jugendliche wissen gar nicht, wie viel Gewicht ihre Stimme hätte, wenn sie sich entschieden zu Wort melden würden.

Was wünschst du dir am Ende der Ratsperiode 2026 politisch erreicht zu haben?

Drei Dinge: Oldenburg ist sicher auf dem Weg, um spätestens 2035 klimaneutral zu sein. Fahrradfahren und zu Fuß gehen ist noch viel beliebter und sicherer als heute, weil wir das Auto zurückgedrängt haben. Und die Oldenburger Jugend ist aktiv und bringt ihre Forderungen selbstbewusst ein.

Dein Wunsch für 2022?

Ich wünsche mir, dass uns gute Entwürfe für den Rahmenplan Mobilität und das Konzept zur Klimaneutralität vorgelegt werden. Dann haben wir als Politik weniger Arbeit und ich schaffe es dieses Jahr einmal Urlaub zu machen!