Rede von Nicolai Beerheide

Mehr Anerkennung für die Feuerwehr

Nicolai Beerheide

Rede Nicolai Beerheide in Ratssitzung am 17.06.2024 zu TOP Satzung der Stadt Oldenburg (Oldb) zur Änderung entschädigungsrechtlicher Vorschriften, Anlage 2 - Berechnungsgrundlage der Entschädigung der Feuerwehr

Stellen Sie sich vor, es ist nachts, sie wachen auf von einem leisen, entfernten alarmigen Piepen. Während Sie sich wundern, woher es kommt, schauen Sie aus dem Fenster und sehen, wie beim Nachbarhaus aus dem Fenster Rauch aufsteigt. Sie rufen die 112 an.

So oder so ähnlich könnte eine Situation vor dem Anruf bei der Feuerwehr sein. Was danach kommt ist oft ähnlich. Die Feuerwehr kommt, erkundet die Lage und löscht im Zweifel das Feuer. Aber wer kommt da eigentlich?

In Deutschland gibt es über 24.000 tausend Feuerwehren. Wenn man bei der 112 anruft, denken die meisten Menschen wahrscheinlich, dass da gleich die Berufsfeuerwehr (BF) kommt. In einer Stadt wie Oldenburg ist das auch meistens so. Aber kurz danach kommen weitere Freiwillige Feuerwehrleute. 

Denn in Deutschland sind von diesen 24 tausend Wehren über 23.900 Freiwillig. Das heißt Menschen, die Nachts ebenfalls von einem Piepsen durch den Alarm geweckt werden, zum Gerätehaus fahren und dann zum Einsatzort. Nur in 111 Wehren in Deutschland wird beruflich gerettet, gelöscht, geborgen und geschützt.

In Oldenburg haben wir sechs freiwillige Feuerwehren und mit der Wasserrettung noch eine freiwillige Schwerpunkteinheit sowie zwei Berufsfeuerwehrwachen. 

Bei dem eben beschriebenen Einsatzszenario rücken in den Meisten Fällen Freiwillige Einheiten nach und würden im Ernstfall genauso aktiv die Lage unter Kontrolle bringen.

Damit die Zusammenarbeit, nicht nur mit der BF, sondern auch untereinander klappt, ist einiges notwendig: Ausbildung, Übungsdienste, Funktionierendes Gerät und Material.

All dies wird bei den Freiwilligen auch von Freiwilligen sichergestellt. Die Ortsbrandmeister sind dafür verantwortlich, dass der Übungsdienst läuft. Dazu kümmern Sie sich um alles Administrative und sind auch das Ohr an den Mitgliedern in den Feuerwehren. Atemschutzgerätewarte haben die Verantwortung für das Leben der Feuerwehrleute, denn sie müssen dafür Sorge tragen, dass die Atemschutzgeräte funktionieren und sicher sind. Und schlussendlich die Gerätewarte selbst. Sie haben die Verantwortung, dass alles auf dem Fahrzeug funktioniert und wenn nicht, dann schnellstens repariert oder getauscht wird. 

Meine Damen und Herren, das ist ziemlich viel Verantwortung. So viel Verantwortung, dass wir das in konkreten Geldwerten eigentlich gar nicht aufrechnen können. Die heutige Änderung der Entschädigungssatzung kann daher nur eine grobe Annährung sein. Der Rest muss mit unserem Dank an die Mitglieder ausgedrückt werden. 

Von daher ist die Änderung heute richtig und wichtig und auch noch eine weitere: Das die Satzung ab sofort jedes Jahr überprüft wird. Das ist der Teil der Anerkennung, den der Rat heute hier leisten kann. 

Es gibt übrigens noch einen weitere Möglichkeit. Hier folgt jetzt ein kleiner Werbeblock. Kommen Sie am Samstag zur Blaulichtmeile. Von 10 bis 16 Uhr präsentieren sich verschiedene Hilfsorganisationen auf dem Schlossplatz. Da können Sie dann live und in Farbe sehen, wie leistungsfähig und vielfältig die Organisationen aufgestellt sind. 

Wenn wir jetzt kurz an die Geschichte vom Anfang zurück denken. Bei der sich der Rauch dann zum Glück als Wasserdampf aus einem Trockner herausgestellt hat. Lassen Sie bei der Gelegenheit am Samstag den Anwesenden gerne mal ein Dankschön da. Genauso wie beim Rufen der Feuerwehr, lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.