Antrag

Erstellung einer Wärmeplanung für Neubaugebiete

 

Beschlussvorschlag: 

Für neue Baugebiete werden künftig Wärmeversorgungskonzepte erstellt, die eine klimaneutrale Wärmeversorgung ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas vorsehen.  Von Investoren ist bei jeder neuen Planung darzulegen, wie die Baugebiete klimaneutral mit Wärme versorgt werden sollen. Zur Unterstützung der klimaneutralen Wärmeversorgung müssen die Gebäude in einem hohen energetischen Standard (zurzeit mindestens KfW 40 plus) errichtet werden.

Zur Begründung: 

Die Stadt Oldenburg hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. In einer klimaneutralen Stadt können Wohn- und Gewerbebauten nicht mehr mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas beheizt werden. Viele Kommunen in Niedersachsen schließen schon heute die Verwendung fossiler Brennstoffe für die Wärmeerzeugung in neuen Baugebieten aus.  In Niederlanden und Dänemark werden schon seit Jahren keine Gasleitungen mehr in neue Baugebiete verlegt. Für die Erreichung der Klimaschutzziele von Bund, Ländern und Kommunen muss auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zur Wärmeerzeugung künftig verzichtet werden.

Kalte Nahwärme für Heizung und Kühlung

Als klimaneutrale Wärmesysteme kommen in erster Linie strombetriebene Wärmepumpen in Betracht, die als Wärmequellen Solarthermie, Geothermie, Wasser, Luft oder auch Abwärme aus Gewerbebetrieben nutzen. Für die Wärmeversorgung energieeffizienter Neubauten (KfW 40 Standard) bietet sich die sogenannte kalte Nahwärme explizit an. Diese Gebäude können mit geringen Vorlauftemperaturen beheizt und mit der kalten Nahwärme auch im Sommer gekühlt werden. Die Wärme- bzw. Kälteversorgung der Gebäude kann individuell oder auch über ein zentrales Netz erfolgen. Welches System jeweils am günstigsten eingesetzt werden kann, muss in einer Wärmeplanung, die für jedes neue Baugebiet erstellt wird, geprüft werden.

Mittelfristig muss die gesamte Wärmeinfrastruktur in den Kommunen auf klimaneutrale Systeme umgebaut werden. Mehr als 90 Prozent des Gebäudebestandes in Deutschland werden derzeit mit Gas oder Öl beheizt. Gerade in neuen Baugebieten sollte ab sofort eine klimaneutrale Wärmeversorgung eingeplant werden, die auch als Beispiel für den Umbau der Wärmeversorgung in Bestandsgebieten dienen kann.

f.d. Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN                                f.d. SPD-Ratsfraktion

Ruth Drügemöller, Michael Wenzel, Nikolai Beerheide              Bettina Unruh, Margrit Conty, Thomas Klein

Oliver Rohde