Antrag

Duschen für Wohnungslose

 

Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen beantragen die Aufnahme des Tagesordnungspunktes

„Schaffung einer Duschgelegenheit für wohnungslose Menschen“

für die nächste Sitzung des Sozialausschusses am 26.11.2025.

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einführung kostenfrei zugänglicher Duschmöglichkeiten für obdach- und wohnungslose Menschen in der Stadt Oldenburg zu prüfen. Wir beziehen uns dabei auf die Berichtsvorlage Nr. 25/0027 und konkretisieren Punkt 1.b) Unterpunkt 1. Dabei sollen sowohl stationäre Duscheinrichtungen als auch mobile Angebote - etwa in Form eines Duschbusses – in Betracht gezogen werden.

Im Rahmen der Prüfung erstellt die Verwaltung ein Kataster über bestehende Möglichkeiten, ermittelt den konkreten Bedarf, identifiziert geeignete Standorte, kalkuliert die An-schaffungs- und Unterhaltskosten und prüft Kooperationsmöglichkeiten mit sozialen Trägern, ehrenamtlichen Initiativen sowie potenziellen Fördermittelgebenden.

Die Duschanlage ist mit mindestens einem barrierefreien Zugang sowie einer entsprechend ausgestatteten Duschkabine mit separater Duschmöglichkeit für Frauen auszustatten. Weitere Angebote wie Menstruations- und Hygieneartikel, Wechselkleidung, Trinkwasser, medizinische Erstversorgung sowie ein Angebot bzw. Information zu Hilfs- und Beratungsangeboten wären wichtig und sind zu prüfen.

Begründung:

Es fehlt in Oldenburg an barrierefreien, jederzeit zugänglichen und kostenfreien Duschmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Ein mobiler Duschbus kann, sofern eine stationäre Duschmöglichkeit nicht realisierbar ist, eine wichtige Versorgungslücke schließen und einen Beitrag zu einer inklusiven, solidarischen Stadtgesellschaft leisten. Er bietet nicht nur hygienische Grundversorgung durch barrierefreie Duscheinrichtungen, sondern trägt maßgeblich zum Erhalt der Gesundheit sowie zur Wahrung der Menschenwürde bei. Sauberkeit, Hygiene und körperliches Wohlbefinden sind grundlegende Voraussetzungen für soziale Teilhabe und den Zugang zu weiterführenden Hilfsangeboten. Die Lebensqualität der Betroffenen, deren Selbstwertgefühl, Vertrauen in Hilfssysteme und langfristige (Re-) Integration in die Gesellschaft werden spürbar verbessert.

Erfahrungen aus anderen Städten bestätigen die Wirksamkeit solcher Maßnahmen: Projekte wie das Duschmobil für Frauen in Berlin, der Duschbus in Hannover oder die Initiative „GoBanyo“ in Hamburg haben sich als wichtige Bausteine in der Versorgung obdachloser Menschen etabliert. Auch in Städten wie Stuttgart und Köln haben vergleichbare Konzepte erfolgreich Fuß gefasst und sind heute fest im kommunalen Angebot verankert.