Pressemitteilung

Straßenplanung aus der Zeit gefallen

Die GRÜNEN Ratsfraktion spricht sich erneut dafür aus, die „Planstraße I“ („Entlastungsstraße“) zwischen dem neuen Fliegerhorst-Quartier und der Ammerländer Heerstraße nicht zu bauen, sondern stattdessen das bereits ertüchtigte und stark entlastete bestehende Verkehrsnetz zu nutzen. Das ist die logische Konsequenz und einzig richtige Entscheidung, nachdem die entstandene Bahnunterführung an der Alexanderstraße, die FAST FLIN (Fahrradstraßen-Achse vom Fliegerhorst bis in die Innenstadt) und die neue Busquerverbindung vom Fliegerhorst zum Einkaufszentrum in Wechloy (Linie 310) in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Auch zeigen zwei vorliegende Verkehrsgutachten, die im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen vorgestellt wurden, dass mit dem einfachen Umbau der Kreuzung Alexanderstraße - Brookweg eine gutachterlich bestätigte und machbare Verkehrsführung ermöglicht würde, die mit dem bestehenden Straßennetz den prognostizierten zusätzlichen Verkehr abwickeln könnte.

„Wir müssen nicht mutwillig unsere wenigen Grünflächen, Feuchtbiotope, Wälder und wichtigen Ökosysteme in unserer Stadt zerstören, wenn wir auch im Sinne künftiger Generationen nachhaltig handeln könnten“, erklärt Fraktionssprecher Michael Wenzel die Haltung der GRÜNEN Fraktion. „Die Initiative Wald, Wasser, Wiesen RETTEN! kämpft zu Recht für die Erhaltung dieses niedersachsenweit bedeutenden Naturraums und hat tausende Unterschriften gesammelt bzw. tausende Menschen auf zahlreichen Kundgebungen mobilisiert, um den Befürwortern des Straßenneubaus die Augen zu öffnen. Das sollte die Oldenburger Kommunalpolitik nicht einfach ignorieren und an früheren falschen Entscheidungen festhalten“, so Wenzel weiter.

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat der Stadt Oldenburg nicht nur die Verfahrensfehler bei der Aufstellung des Bebauungsplanes beanstandet, es hat gleichzeitig auch eine klare Empfehlung für den künftigen Abwägungsprozess gegeben. Sollte diese Empfehlung ignoriert werden, drohe gegebenenfalls eine neue gerichtliche Auseinandersetzung. Fraktionssprecherin Ruth Drügemöller sagt: „Ein Verzicht auf die strittige Querverbindung des Fliegerhorst-Quartiers zur ohnehin schwer belasteten Ammerländer Heerstraße spart mehrere Millionen Euro im städtischen Haushalt und ist gleichzeitig nachhaltig. Vor allem aber wäre das rechtssicher. Der Bau des Fliegerhorst-Quartiers wird dadurch nicht beeinträchtigt.“