„Natürlich begrüßen wir den Wunsch der Eltern der Grundschule Wechloy zur Umwandlung in eine Ganztagsschule und verstehen, dass viele Eltern und Lehrkräfte den Erhalt dieser kleinen liebenswerten Schule fordern“, sagt Andrea Hufeland, GRÜNEN Ratsfrau im Schulausschuss. Aus Sicht der GRÜNEN Fraktion ist die Gesamtsituation dazu nicht einfach. „Da einzügige Ganztagsschulen grundsätzlich nicht umsetzbar sind, hat die Politik neben dem Ganztagsausbau eine Zweizügigkeit für die Schule beschlossen“, ergänzt Hufeland.
GRÜNEN Ratsfrau Christine Wolff, ebenfalls Mitglied des Schulausschusses, freut sich über die wachsende Stadt mit immer mehr Kindern: „Gleichzeitig sehen wir, dass im Stadtwesten dringend mehr Schulplätze geschaffen werden müssen, da die Grundschulen Bloherfelde, Schramperweg und Staakenweg aus allen Nähten platzen und Entlastung brauchen. Diese Entlastung könnte der potenzielle neue Standort viel besser bieten, da im unmittelbaren Umfeld der weitaus größte Teil der Schüler:innen wohnt.“
Wolff kann die Bedenken der Eltern wegen des relativ kleinen Grundstücks in der Theodor-Heuss-Straße nachvollziehen: „Deshalb unterstützen wir ausdrücklich den Wunsch nach angemessenen Bewegungsmöglichkeiten für die Grundschüler:innen. Hierzu hoffen wir auf die Kreativität der Verwaltung, gute Lösungsansätze, sowie verlässliche Aussagen zur Nutzung der Schwimmhalle und des Abenteuerspielplatzes und auch zum Neubau einer Turnhalle.“
Michael Wenzel, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion und auch Mitglied des Schulausschusses, appelliert zum jetzigen Zeitpunkt an alle Beteiligten, die Gesamtsituation in den Blick zu nehmen und gemeinsam an einem guten Konzept für alle Kinder zu arbeiten: „Dabei teilen wir auch die Sicht des Kreisvorstandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Oldenburg, den aktuellen Schulentwicklungsplan der Stadt aus dem Jahr 2017 auf Grund der Bevölkerungsentwicklung weiterzuentwickeln, um pädagogisch sinnvolle und sozial ausgewogene Entscheidungen treffen zu können.“
Zum Hintergrund
Eine stetig wachsende Stadt Oldenburg stellt die bestehenden Infrastrukturen vor große Herausforderungen. Dazu gehört auch die Schulinfrastruktur, die besonders im Stadtwesten mit vielen jungen Familien an ihre Grenze stößt. An der Diskussion um die Grundschule Wechloy bzw. die Suche nach einem neuen geeigneten Standort werden unterschiedliche Problematiken und Sichtweisen deutlich, die letztendlich von den politischen Vertretenden im Stadtrat abgewogen werden müssen. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist hierzu in engem Austausch mit Vertretenden der Verwaltung, der Elternschaft, der Lehrerschaft und Schulleitungen, um eine gute Lösung für alle zu finden.
Für kurze Schulwege und um eine individuelle Schülerbeförderung zu vermeiden, sollen Schulbezirke einen Radius von zwei Kilometern rund um den Schulstandort nicht überschreiten. Im Falle der GS Wechloy würde dieser Bezirk bis Achtermöhlen, Bremersweg, Bernhard-Friedrich-Weg reichen. In diesem Bereich wohnen allerdings nicht genug Grundschulkinder für eine zweizügige Grundschule und es ist nicht zu erwarten, dass sich diese Situation zukünftig grundlegend ändern wird.
Die Möglichkeiten für einen Neubau an anderer Stelle scheinen zurzeit nur in der Theodor-Heuss-Straße gegeben. Unserer Meinung nach würde der potenzielle neue Standort einige Vorteile für die gesamte Schulinfrastruktur bieten.
Gute Gründe für einen Neubau am Standort Theodor-Heuss-Straße
- Dringend benötigte Schulplätze für den Stadtwesten könnten geschaffen werden.
- Durch geänderte Zuschnitte der Schulbezirke könnte die Vielfalt in der Schülerschaft als Herausforderung und Chance gemeinsam getragen und genutzt werden.
- Mit einem Neubau könnte eine Grundschule nach modernsten pädagogischen Standards entstehen.
- Ein Schulbetrieb in Containern während der Umbauphase am Küpkersweg und ein zweimaliger Umzug der Schule während der Umstellung auf den Ganztag könnte vermieden werden.
- Die überwiegende Zahl der Schüler:innen würde von kurzen Schulwegen profitieren.
- Die Schulwegsicherheit ist dabei eine Herausforderung, die uns für alle Schulen wichtig ist und wir deshalb gemeinsam mit allen Beteiligten gute Lösungen fordern.