Antrag

Erinnerungskultur

Zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 14.05.2024 bitten wir um Aufnahme des Tagesordnungspunktes Erinnerungskultur auf die Tagesordnung.

 

Beschlussantrag:

Die Verwaltung wird beauftragt 

- kontinuierlich über die aktuellen Ergebnisse und Entwicklungen zum Umgang mit den Vorwürfen gegen Edth Russ und Erna Schlüter und den Stand der Gutachtenerstellung zu berichten.

- für die Zeit bis zur Klärung über den weiteren Umgang mit der Erinnerung an Edith Russ und Erna Schlüter Informationsangebote über die aktuelle Situation im Edith Russ Haus und an dem Wandbild zur Verfügung zu stellen.  Diese sollen in Form einer Infotafel und eines QR Codes über die Person inkl. kritischer Aspekte der jeweiligen Biografie und des aktuellen Vorgehens informieren. 

- ein Format zu entwickeln für eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Erinnerungskultur im Kulturausschuss. Dabei sollen z.B. der Umgang der Stadt mit Verstrickungen von Oldenburger Kulturschaffenden in der NS-Zeit und das Thema Gedenkstätten und -orte in den Blick genommen  und die Provenienzforschung in Oldenburg vorgestellt und diskutiert werden. 

 

Begründung: 

In den aktuellen politischen Entwicklungen sind Diskursverschiebungen zu beobachten, die darauf zielen, die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands zu relativieren. 

Wir sehen es daher als dringend geboten, auch im Kulturschuss die Erinnerungskultur zu stärken und zeitgemäß weiter zu entwickeln. Die aktuellen Diskussionen um Edith Russ,  Erna Schlüter und Bernhard Winter zeigen die Notwendigkeit, personelle und strukturelle Kontinuitäten in der Zeit nach 1945 in den Blick zu nehmen. 

Zur Erinnerungskultur gehört für uns neben einer Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen und mit Verstrickungen von Kulturschaffenden auch die Beschäftigung mit der kolonialen Vergangenheit und Klärung der Herkunft von Kunstgegenständen.  Da immer weniger Zeitzeugen leben, steigt auch die Bedeutung von Gedenkstätten - und orten. 

 

Mit freundlichen Grüßen für die Ratsfraktion

Dr. Rima Chahine, Tim Harms, Andrea Hufeland, Jutta Schober-Stockmann